The Thames Festival and
The European Capital of Culture 2008 Liverpool

from 11th until 16th September 2008

Nach langer Zeit habe ich wieder eine Reise zu zweit geplant, meine Bekannte wollte mitkommen, nicht immer waren mir gemeinsame Urlaube in der Vergangenheit in guter Erinnerung geblieben. Aber es kann ja auch einmal anders sein.
Die Vorbereitungen lagen in meiner Hand, die Hotelbuchung, Flugbuchung und Busbuchung erfolgte einige Monate im Voraus um das günstigste Angebot zu bekommen.
Den Flug bekamen wir für 151,24 Euro bei easyJet, das Hotel für 597 Pound bei Booking.com (ohne Frühstück) und den Bus von Luton Airport zur Victoria Street für 24,25 Pound.
In Vorbereitung der Reise hatte ich mir noch einen Tag vorher eine internationale Bescheinigung über meine Schwerbehinderung beim Vorsorgeamt geholt. In einer Zeitung hatte ich darüber gelesen. Denn bei easyJet gibt es eine Boarding Group die sich SA nennt, für Menschen mit Behinderung, die kommen gleich nach den Speedy Boarding in den Flieger, mal sehen, ob es klappt.
Einen Plan für die Aktivitäten habe ich ebenfalls gemacht, meine Bekannte verließ sich da voll auf mich.
Einen Tag vorher hab eich sie an der Fähre in Grünau abgeholt, gesundheitlich leicht angeschlagen (Grippe), hat sie bei mir übernachtet. Damit wir am nächsten Tag nicht so zeitig losmussten. Ich habe den Reiseproviant zurechtgemacht, die berühmten Spiegeleischnitten.

First Day 11th September Thursday

Den Weg bis zum Flughafen legten wir innerhalb kurzer Zeit zurück, natürlich trafen wir zu zeitig am Flughafen ein. Der Check - In erfolgte nicht mehr wie früher unten, sondern jetzt oben am allgemeinen Check - In. 07.45 Uhr öffneten die Abfertigungsschalter. Es geht etwas anders zu, das Gepäck wird vorher schon einem  Security - Check durch die Bundespolizei unterzogen. Dann geht es zur Abfertigung, wir konnten uns schon 7.30 Uhr anstellen, ich legte neben unserer Buchungsbestätigung, meine internationale Bescheinigung über die Schwerbehinderung vor, der freundliche Dame reichte aber mein Schwerbehindertenausweis. Beide bekamen wir die Boarding Group SA. Wenn das immer so reibungslos geht, dann brauche ich zukünftig nicht mehr zwei Stunden früher da sein, eine Stunde würde reichen. Aber hier war ich in Deutschland, mal sehen, wie es beim Rückflug sein wird.
Nun hatten wir fast zwei Stunden Zeit, bis es losgeht. So interessant ist das auch nicht gerade.
Gegen 9.10 wurde unser Flieger für das Boarding aufgerufen, ein gutes Zeichen, da ging es vermutlich pünktlich los. Wir wurden in den Bereich eingewiesen, wo die SA und die SP sitzen. Die anderen Leute wissen ja nicht, dass ich „nur“ behindert bin, ich hätte mir ja auch das teure Speedyboarding kaufen können.
Wir stiegen mit als Erstes in den Flieger und konnten uns den Platz aussuchen.
Ich trank meinen Scotch Whisky und pünktlich 10.35 Uhr landeten wir in London Luton.
Für die Fahrt nach London hatte ich eine Fahrkarte bei easyBus gebucht. Der Bus fährt in der Regel alle 20 Minuten bzw. wenn er voll ist. Heut ging es etwas gesitteter zu, unsere Trolleys deponierte in der Ablage für die Baker Street, denn dort wollten wir aussteigen.
Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde und wie üblich war trübes Wetter, das sich aber in Richtung London immer mehr aufhellte. Der Fahrer sagte die Haltestelle an und reichte sogar die Trolleys raus. Wir überquerten die Baker Street und schauten kurz am Sherlock Holmes Museum vorbei, aber nur von außen und der Beatles Store machte auch nicht gerade einen einladenden Eindruck. Aber wir hatten genug Zeit, es war erst nach 12.00 Uhr, einchecken konnten wir erst 14.00 Uhr.
Danach liefen wir in Richtung Baker Street Station von hier geht es mit der TUBE viel schneller bis Charing Cross, aber eine kleine, erste Stadtdurchquerung mit dem Bus ist besser. Mit der Linie 13 konnten wir direkt bis an das Hotel „Strand Palace“ fahren. Ich war im Besitz der Oyster Card, für meine Bekannte besorgte ich noch eine, hier in Berlin. Nun scheint doch fast die Sonne, unser Gepäck legten wir untern in die Gepäckablage und gingen nach oben, mit guter Aussicht durchfuhren wir die bekannten Straßen und Plätze, wie Oxford Street, Oxford Circus, Regent Street, Piccadilly Circus, Trafalgar Square und Strand. Spätestens jetzt war ich in London angekommen und es gab zumindest in dem Bus eine Neuerung, die Busstopps wurden angezeigt und angesagt. Olympia 2012 lässt grüßen.
Nach dem Ausseigen tauschten wir Geld um für 100 Euro gab es 78 Pounds, guter Kurs. Im Hotel, welches paar Schritte weiter ist, gab es keine Probleme beim vorzeitigen Einchecken um 13.00 Uhr.
Wir bekamen ein Doppelzimmer mit zwei einzelnen Betten, so wie gewollt. Ich weiß ja, dass ich immer Schwierigkeiten habe, das Zimmer zu finden, ein netter Angestellter schnappte sich unserer Trolleys und brachte uns zum Zimmer und ich war meine ersten 2 Pound los. Wir hatte die Nummer 656 im 6. Stock mit Blick auf Strand. Soweit man durch die dreckigen Fensterscheiben etwas sehen konnte.
Da wir zeitig da waren, musste kein Stress aufkommen, das Zimmer war nicht allzu groß, entsprach aber meinen Vorstellungen, wichtig war Bad und Toilette.
Nachdem wir die Trolleys ausgeräumt hatten und die Familien vom Ankommen verständigt hatten, sollte der erste Programmpunkt abgearbeitet werden. Es sollte nach Greenwich gehen, aber zuvor trank ich mein erstes Pint im THE WELLINGTON unweit vom Hotel. Da man immer bestrebt ist etwas umsonst zu bekommen, lief ich immer mit einer Karte rum. Das ganze nennt sich Dick Whittington „Ale Trail“. Es geht um Bier, bei bestimmten Pubs bekommt man einen Stempel und mit 5 Stempeln ist man dabei, danach sollte man ein T – Shirt bekommen. Die Stempel zu sammeln, damit habe ich kein Problem. Die Karten kann man auch prima als Stadtplan benutzen. Zum Schluss brachte ich wohl 4 Stück mit nach Hause.
Meine Bekannte hatte schon den ersten Souvenirladen in Augenschein genommen, aber das war momentan nicht das Ziel. Mir tat das Bier (Stella) gut, jetzt war ich wirklich richtig in London angekommen.    
Jetzt sollte es vom ALDWYCH zum Tower Hill gehen um von dort mit der DLR (Docklands Light Railway) nach Greenwich zu fahren. Es ging nicht wirklich gut los, irgendwie wollte uns kein Bus mitnehmen, ich wollte gern mit einem alten Routemaster fahren, der auf dieser Linie noch verkehrt, es klappte aber nicht.
Am Tower Hill stiegen wir aus, den Tower und die Bridge schon im Blickfeld. Ein kurzer Fußmarsch und schon standen wir vor dem verschlossenen Tower Gateway, soweit hatte ich nicht vorgeplant, von hier fährt in der nächsten Zeit keine DLR. Wenn wir nach Greenwich wollten, mussten wir zurück zur TUBE-Station Tower Hill laufen. Dort habe ich mir meine Oyster Card mit 20 Pound aufgeladen, denn mein Guthaben ging langsam zu Ende, der Rest war noch von der letzten Reise.
Es galt zu überlegen, ob wir überhaupt noch nach Greenwich fahren wollen, ich wollte und sie auch, nehme ich an. Ich erinnerte mich daran, dass man von der TUBE-Station Monument zur DLR – Station Bank einen sehr langen Weg zurücklegen muss. Mit der District Lines war es zwar nur eine Station, mal sehen, in den Gängen, auf den Treppen der TUBE ist es im September immer noch sehr schwül, als ob die heiße Luft vom Sommer hier gespeichert wird. Vom Aussteigen bis zum Wiedereinsteigen dauerte es bestimmt gute 10 Minuten, bis wir in der DLR saßen. Nun konnte es direkt bis zur Station Greenwich gehen. Weil zur DLR keine Sperre wie bei der TUBE ist, sollte man immer daran denken, die Oyster Card über den Automaten zu ziehen. Das Gleiche, wenn man die DLR verlässt.    
In Greenwich angekommen, gingen wir in Richtung, National Maritime Museum, hier waren gerade Filmaufnahmen und der Park schloss um 17.00 Uhr. Da hatte mir die Anreise hierher einen Strich durch den Zeitplan gemacht. Ich konnte meiner Bekannten ansehen, dass sie ziemlich geschafft war, was sicherlich mit ihrer Grippe zu tun hat. Eigentlich wollte ich noch in den Greenwich Park, wo man eine schöne Sicht auf Canary Wharf und London hat. Das bleibt im Program, aber für heute ist es gestrichen. Wir schlenderten noch durch den Greenwich Market, wo insbesondere an den Wochenenden Bücher, Antiquitäten und Kunstgewerbliches verkauft werden. Hier schien es ihr gut zu gefallen. Danach liefen wir in Richtung Greenwich Foot Tunnel, vorbei am Riesenrad und an der Cutty Sark, die ja vor einiger Zeit abgebrannt ist. Vom Segelschiff sah man nicht viel, alles eine einzige Baustelle.
Den Tunnel laufe ich schon zum zweiten Mal durch, eigentlich wollte ich bis Canary Wharf zurücklaufen. Aber wir kamen nur bis zur DLR-Station Island Gardens, ich merkte es wird sogar mir zu viel, auch das wird nachgeholt.
Die DLR war voll, ich stand sie saß, ich musste ja nun nicht nur auf mich aufpassen, wie sonst üblich, in der Station Canary Wharf stiegen wir aus, ich wollte bei PAUL (Maison de Qualite Fondee en 1889) etwas essen. Das Bistro kannte ich schon, es befindet sich im Einkaufszentrum, plötzlich fiel es mir ein. Die Oyster Card sind nicht entwertet beim verlasen der Station. Noch einmal zurück zum Automaten, ich hätte eigentlich alleine gehen können und beide Karten entwerten. Das ist mir aber dort nicht eingefallen.
Ich habe mir ein Baguette mit Hähnchenfleisch gekauft für 4.20 Pound nicht gerade billig. An einem freien Tisch aß ich die Hälfte, ich glaube meine Bekannte war von der Entscheidung, hier etwas zu essen nicht wirklich begeistert. Ich nahm das „Merci de Votre Visite“ auf der Rechnung dankend zur Kenntnis. Eigentlich wollte ich meiner Bekannten noch die beeindruckende Ansicht von draußen zeigen, sie wollte nicht.
Deshalb fuhren wir mit der TUBE zurück, mit der Jubilee bis Waterloo und von dort mit der Bakerloo bis Charing Cross. Ich stand schon lange vor der U – Bahn, meine Bekannte war nicht zu sehen, also ging ich zurück, sie stand vollkommen aufgelöst vor der Sperre. Scheinbar funktionierte die Karte nicht, die Sperre öffnete sich nicht. Kein Problem, um zu verzweifeln, ich schickte sie zur Aufsicht, die an jeder Station steht und immer behilflich ist. Er öffnete die Sperre mit seiner Karte und alles war klar.
Im Hotel angekommen, machten wir eine Pause, ich habe noch eine Spiegeleischnitte gegessen, 19.00 Uhr ginge wieder los, meinen ursprünglichen Plan, die Albert Bridge habe für heute aufgegeben, das wäre selbst mir zu viel gewesen.
Das, was nun kam, gefiel meiner Begleiterin schon besser, ein Spaziergang vom Strand bis zum Piccadilly Circus, vorbei am Covent Garden und Leicester Square. Zu beging holten wir uns jeder ein Amstel Pint in der mir schon bekannten „All Bar One“, in der wieder innen und außen für die Raucher alles voll war. Jeder bezahlte für sich alleine, so war es von Anfang an zwischen uns vereinbart worden. Das gefiel mir auch gut, so konnte jeder kaufen, was er wollte.
Auf dem Wege bis zum Piccadilly Circus herrschte das übliche Gedränge, ich hatte eigentlich nicht die Absicht etwas zu kaufen, gehe auch gern in die Souvenirläden, aber ohne Stress. Sicherlich sollte man auch die Preise vergleichen, mache ich auch, manchmal wird das Vergleichen aber nicht belohnt. Ich habe es selbst erlebt, zum Schluss kauft man teurer, als geplant, weil man keine Zeit mehr hat, oder das Geschäft nicht wiederfindet.
Am Piccadilly Circus hielt ich Ausschau nach meinem früheren Hotel dem „Regent Palace“ es tat sich zwar etwas, aber Genaueres war nicht zu erkennen.
Danach ging es über die bekannten Plätze wieder zurück zum Hotel.
Im „The Coal Hole“ fast direkt gegenüber vom Hotel kehrten wir noch einmal ein, ebenfalls ein Pub vom Ale Trail, einen Stempel gab es auch, ebenfalls ein sehr gemütlicher Pub. Ich habe gestaunt, es war doch erst Donnerstag und die Pab's schon voll wie zum Wochenende.
Bei SPAR holten wir uns noch etwas zu essen, das Bier wurde gerade verschlossen, aber zwei Büchsen bekam ich noch. Die frittierten Kartoffelchips sind billig und schmecken auch so.

Second Day 12th September Friday

Ich habe relativ gut geschlafen, bei halboffenem Fenster, aber der Straßenlärm hat mich nicht wirklich gestört. Meine Bekannte quälte sich immer noch mit ihrer Grippe rum und mir war auch ganz komisch. Zum Frühstück gab es Kaffee, ich hatte noch eine Schnitte, sie aß einen Sandwiches.
Der heutige Plan sah vor, die Inn of Courts näher zu betrachten, über den Smithfield Market und den Borough Market zu schlendern. Am Abend sollte die Albert Bridge in Chelsea fotografiert werden. Ein strammes Programm, mit vielen Highlights.
Es begann in der Station Charing Cross, für mich mit einem Croissant, danach liefen wir zum Victoria Embankment hinunter, vorbei an Cleopatra‘s Needle, um 1500 v. Chr. in Heliopolis geschaffen. Der ungewöhnliche Obelisk aus rosa Granit ist um Jahrhunderte älter als die Stadt London. Seine Inschriften preisen die Taten altägyptischer Pharaonen. Er ist ein Geschenk des ägyptischen Vizekönigs an Großbritannien im Jahre 1819. Im Sockel des Monuments befindet sich eine Kassette mit viktorianische Zeitdokumenten (Tageszeitungen, Eisenfahrpläne und Fotografien von zwölf schönen Damen).
Meine Bekannte war mir immer schon Längen voraus, ich wurde immer wieder aufgehalten durch meine fotografisches Hobby.
Vom Embankment geht es links zu den Inns of Courts, heute insbesondere zum Middle Temple und zum Inner Temple mit dem Höhepunkt der Temple Church. Als Inns of Court werden die vier englischen Anwaltskammern für die Rechtsanwälte (Barrister), die vor Gericht plädieren dürfen, bezeichnet. Außerdem bezieht sich der Begriff auch auf die Gebäudekomplexe, in denen diese Kammern seit dem 14. Jahrhundert beheimatet sind. Diese umschließen der Lage nach die königlichen Gerichtshöfe (Royal Courts of Justice) in London, England.
Inn (oder hospitium) bedeutet in diesem Zusammenhang ein Stadthaus oder eine Pension, insbesondere in der Ursprungszeit eine Pension für Studenten. Court bezog sich auf den Hof, genauer den Gerichtshof. Der Begriff Inns of Court bezeichnet nicht nur die Gebäude, sondern auch die darin befindlichen Institutionen, die Anwaltskammern.
Jeder Anwalt in England, der vor Gericht plädieren darf, muss einer dieser Anwaltskammern angehören. Die Kammern haben kontrollierende und disziplinarische Funktion. Sie stellen aber auch Bibliotheken, Speisemöglichkeiten und exklusive Übernachtungs- und Arbeitsräume zur Verfügung. Jede der Kammern hat eine eigene Kirche oder Kapelle zugeordnet. Am Ende des 20. Jahrhunderts lassen sich viele Rechtsanwälte aus Platzmangel auch außerhalb des Bereichs in London oder in anderen Großstädten nieder.
In früheren Jahrhunderten gab es zahlreiche Kammern, von denen noch vier übriggeblieben sind.
Heute gab es hier eine Blumenshow, deshalb begegneten uns auch viele gut angezogene Menschen, aber die 12 Pound wollten wir nicht ausgeben. Zum Glück konnte man in die Kirche, wo ebenfalls 29 Blumenarrangements zu sehen waren. Es kostete keinen Eintritt und fotografieren war ebenfalls erlaubt.    
Die Temple Church ist eine anglikanische Kirche die innerhalb des Gebäudekomplexes des Royal Courts of Justice, einem für Richter, Rechtsanwälte und Notare reservierten Bezirk, spezieller im Bereich Inner Temple des Middle Temple, gelegen. Ursprünglich im 12. Jahrhundert als Hauptkirche der Tempelritter in England erbaut, war sie der Treffpunkt für wichtige Verhandlungen, die schließlich im Jahr 1215 zur Unterzeichnung der Magna Charta führten. Nach den Verfolgungen der Templer im 14. Jahrhundert, Auflösung des Ordens im Jahre 1320, wurde die Temple Church und die beigefügten Gebäude königliches Eigentum und boten die nächsten sieben Jahrhunderte Platz für zwei Anwaltsschulen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude stark beschädigt, nach dem Krieg aber wieder vollständig restauriert.
Die Kirche selbst hat mich sehr beeindruckt und mit den Blumengebinden, ein wunderschönes Erlebnis, was man nicht immer geboten bekommt. Ansonsten machte der historische Juristenbezirk einen fast unheimlichen Eindruck, man traute sich kaum zu reden, „es könnte ja gegen einem verwandt“ werden. Wenn einen zufälligen Blick in die Büros werfen konnte, sah man nur Aktenberge. Schon die Namensschilder an den Türen flößten Ehrfurcht ein.
Wieder auf der Fleet Street, war die kam man sich richtig befreit vor.
Am Lugate Circus bogen wir ab in Richtung Holborn Viaduct und standen vor dem Smithfield Market (Central London Market) der allerdings heute geschlossen hatte. Das ganze Unternehmen war sowieso falsch, eigentlich wollte ich zum Old Smithfield Market, der befand sich aber nicht hier, sondern in der Nähe von Liverpool Street Station.
Dieser traditionsreiche Bezirk Smithfield beherbergt sehenswerte jakobinische Wohnhäuser, eine der ältesten Kirchen der Stadt, Reste Römischer Mauern und den einzigen Lebensmittelgroßmarkt in Central London. Smithfields Geschichte war oft blutig. 1318 ermordete der königliche Lord Mayor Walworth den Bauerführer Wat Tyler, als dieser eine Steuersenkung vorschlug. Schon damals war das Vorschlagen von Steuersenkungen gefährlich. Unter Queen Mary I. (Reg. 1553 – 1558) starben viele Protestanten auf dem Scheiterhaufen, übrigens eine Tochter von Heinrich dem VIII. die er mit seiner ersten Frau Katharina von Aragon hatte.
Von hier ging es weiter zur Saint Paul’s Cathedral, ein nicht sehr weiter Weg vorbei am Barbican Center. Aus Schutt und Asche des Zweiten Weltkrieges entstand in de 60er Jahren ein Gebäudekomplex, zudem auch dieses Center gehört. Vorbei am St. Bartholomews Hospital und eine Schlängelweg durch ein Wohngebiet, ja so etwas gibt es auch in London. Bevor wir in das Paternoster Square kamen, bin ich noch in den Whisky Shop gegangen um mir die neuste "Whiskeria", das Magazin vom Shop zu holen. Das Paternoster Square liegt direkt vor Saint Paul’s, ein wirklich schön gestalteter Platz. Hier haben wir wieder bei „Paul“ ein Baguette gekauft und draußen am Tisch gegessen, direkt vor der Cathedral.
In diese kann man aber nicht kostenlos rein, aber einen Blick ins Innere konnte ich schon werfen. Einmal werde ich es tun und sie betreten. Von der Treppe über die schon viele gekrönte Häupter geschritten sind, hat man ein erhebendes Gefühl, nicht nur deshalb, sondern auch wegen den schönen Blick.
Von hier wollten wir weiter um einen ersten Eindruck vom Thames Festival zu bekommen, obwohl es erst am nächsten Tag offiziell beginnt. Vorher gingen wir noch in die Touristinformation, die sich in der St Paul‘s Churchyard befindet. Hier hole ich mir immer Prospekte um mich allumfassend zu informieren.
Schon da fiel mir auf, dass es mit meiner Begleitung, eigentlich kaum eine Interessenübereinstimmung gibt. Manchmal fand sie wohl meine Pläne als langweilig. Immer nur nach den Souvenirs hinterherjagen ist nicht mein Ding und sich über jedes Tier freuen auch nicht. Ich will das aber nicht weiter ausbreiten.
Von hier liefen wir über die Millennium Bridge auf die andere Seite der Thames, vorbei am Royal College of Arms, welches direkt an der Queen Victoria Street liegt. Das College wurde 1484 von Richard III. begründet. Noch heute wird hier entschieden, welche Familien das Recht auf ein britisches Wappen haben. Ein eindrucksvolles Gebäude, schon von außen, welches vielfältige Fotomotive bietet.
Danach liefen wir über die wundervolle Millennium Bridge, sie ist eine Fußgängerbrücke, die die City of London auf der Nordseite mit dem Stadtteil Southwark im Stadtbezirk London Borough of Southwark auf der Südseite verbindet., hier wo sich das Tate Modern, das Globe Theatre und die Bankside Gallery, befindet. Die erdverankerte Hängebrücke ist so ausgerichtet, dass man vom südlichen Ufer aus einen uneingeschränkten Blick auf die St Paul's Cathedral genießt.
Ich kann es nur bestätigen, die Sonne schien und meine Kamera war dauernd in Betrieb.
1996 veranstaltete die Stadtbezirksverwaltung von Southwark einen Architekturwettbewerb. Das siegreiche Projekt war jenes von Arup, Norman Foster und Anthony Caro. Wegen der Beschränkung der Höhe und um die Aussicht zu verbessern, befinden sich die Tragseile unterhalb der Fußweghöhe, wodurch die Hängebrücke ungewöhnlich flach erscheint. Die Brücke steht auf zwei Säulen und besitzt drei Sektionen mit einer Länge von 81 m, 144 m und 108 m (von Nord nach Süd); die gesamte Länge der Brücke beträgt 325 m. Die acht Tragseile können ein Gewicht von 2000 Tonnen tragen, dadurch können sich gleichzeitig 5000 Personen auf der Brücke aufhalten.
Die Vorarbeiten begannen im Juli 1998, die Hauptarbeiten am 28. April 1999. Sie wurde am 10. Juni 2000 mit zwei Monaten Verspätung eröffnet. Nur zwei Tage später musste sie wegen unkontrolliertem heftigem Schwanken wieder für den Publikumsverkehr geschlossen werden. Dabei handelte es sich im wesentlichen um seitliche Bewegungen. Die vertikalen Bewegungen blieben dagegen im vorausberechneten Rahmen.
Die erste Eigenfrequenz für Querschwingungen der Brücke liegt bei etwa 1 Hz. Daher ist es für Fußgänger durchaus möglich, sie zum Schwingen anzuregen. Im Allgemeinen laufen Personen auf einer Brücke natürlich nicht im Gleichschritt. Wenn jedoch zufällig die Brücke einmal in Querschwingungen gerät, passen sich die Menschen dieser Schwingung an und versuchen, diese durch ihre eigene Bewegung auszugleichen (so, wie ein Seemann sich auf einem schwankenden Schiff bewegt). Damit bewegen sie sich gleichförmig und verstärken so die Schwingung. Dies geschieht weitgehend unbewusst. Erst wenn die Schwingungen so groß geworden sind, dass sie als unangenehm oder bedrohlich empfunden werden, bleiben die Menschen stehen und halten sich, wenn möglich, am Geländer fest. Dadurch hört die Schwingung wieder auf.
Zur Sanierung baute man in den folgenden zwei Jahren ein spezielles Dämpfersystem in die Millennium Bridge ein. Dieses besteht im Wesentlichen aus unter einigen Brückenfeldern diagonal verlegten Dämpfern und insgesamt 58 Schwingungstilgern, die horizontal und vertikal mit der Brücke verbunden wurden.
Am 22. Februar 2002 konnte die Millennium Bridge wieder für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Die Erfahrungen mit dem unerwartetem "Eigenleben" der Millennium Bridge führten zu umfassenden Nachuntersuchungen anderer Brückenkonstruktionen, da man den Horizontalschwingungen in dieser Form im Brückenbau bis zum Jahr 2000 nicht ausreichend Beachtung geschenkt hatte.
Deshalb durften wir bei der Armee nie im Gleichschritt über eine Brücke gehen, deshalb also.
Drüben angekommen waren schon einige Stände aufgebaut und Menschen liefen auch genug herum. Meine Begleiterin wollte einen Anstecker mit einem Tier kaufen, tat es aber nicht. Wir gingen ein Stück an der Thames entlang, vorbei am Shakespeare’s Globe, wo in den Sommermonaten Opern - Air Veranstaltungen stattfinden, da es Eintritt kostet, gingen wir weiter. Vielleicht ist es auch bei so einem Event dem Thames Festival nicht wirklich günstig hier hineinzugehen.
Unter der Southwark Bridge hindurch bis zum „The Anchor“, seit Jahrhunderten ist der Pub an der Thames ein beliebter Treffpunkt. Durst hatte ich schon, aber hier gab es keinen Stempel, aber es kommt noch ein Pub, wo es Stempel gibt.
Das nächste Ziel war der Borough Market, dort war ich schon einmal, aber da hatte er schon geschlossen. Was uns da empfing, war schon sehenswert, schon 1276 wurde an diesem Platz Markt abgehalten. Jetzt ist es ein Delikatessenmarkt, der seinen Namen alle Ehre macht. Aber was soll man hier kaufen, mal etwas kosten ja, aber sonst war nichts für mich dabei. Trotzdem ein empfehlenswertes Highlight.
Im Garten der Southwark Cathedral sonnten sich, also ich meine Studenten, die auch Alkohol tranken.
Ich glaube meiner Bekannten hat dieser Mark auch gut gefallen, mir reichte es nun auch mit dem Laufen und der Sonne. Im Pub „The Mudlark“ unweit der London Bridge, holte ich mir ein Pint, bekam meine Stempel und ein schattiges Plätzchen.
Zeit um die weitere Planung zu überdenken, denn heute Abend sollte die Albert Bridge noch fotografisch in Angriff genommen werden.
Ich hatte die Absicht mit dem Bus der RVI-Linie zu fahren, der macht eine große Runde durch Southwark über Waterloo, eine schöne Strecke die ich schon einmal gefahren bin. Die Endstation ist direkt am Covent Garden, also fast direkt am Hotel. Dazu mussten wir zur Haltestelle in die Tooley Street an der London Bridge Station, unmittelbar an „The London Bridge Experience“, eine neue, unheimliche gruselige Sensation. Die blutigen Gesellen standen schon vor dem Eingang. Londons neue, aufregende Sehenswürdigkeit, befindet sich in den Gewölben der berühmten London Bridge aus dem Jahre 1831 und in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs London Bridge. Man sagt sie ist ein Erlebnis, das einem gefangen nehmen wird. Ein Ort, an dem die historischen Begebenheiten und Figuren einer 2000 Jahr alten, faszinierenden, und nicht selten grauenvollen Geschichte Londons neu zum Leben erwachen. Um die dunkelsten aller Geheimnisse Londons zu enthüllen, muss man sich hinab in die London Tombs, in die düsterten und gespenstischsten Grüfte, wagen. OK noch interessiere ich mich nicht dafür, aber wenn ich mich noch mehr mit der Geschichte Englands, speziell Londons befasse, gehe ich früher oder später doch einmal hinein.
Nun standen wir hier an der Haltestelle und kein Bus der Linie kam, es verging viel Zeit, bis wir mitbekamen, dass die Linie bestreikt wird. Das war es mit dem Plan. Wir mussten zur London Bridge Bus Station um von dort mit der 521 in Richtung Aldwych for Covent Garden zu fahren. Auf dem Kingsway stiegen wir aus und liefen zum Covent Garden, es war nur paar Minuten, aber einmal musste ich frage und geriet ausgerechnet an einen Franzosen.
Am Covent Garden tobte das Leben, Freitagnachmittag, viele Marktstände in der Markthalle, etwas für meine Begleiterin, ich schlendere aber auch gern durch.
Danach liefen wir zurück ins Hotel, beide waren wir ziemlich fertig, fast den ganzen Tag schien die Sonne, soviel zum Thema Wetter in London. Wir hatten genug Zeit, denn zur Albert Bridge wolle ich erst mit Einbruch der Dunkelheit fahren. Direkt an der Bushaltestelle auf Stand unter unserem Fenster ereignete sich ein Verkehrsunfall. Es dauerte ewig bis die Polizei diesen abgearbeitet hatten. Spürhunde und Ambulanz kamen, ich glaube es ging wohl um mehr, scheinbar war Rauschgift im Spiel.
Die Albert Bridge liegt im vornehmen Stadtbezirk Chelsea, dorthin wollte ich mit dem Bus fahren. Wir konnten mit der Linie 11 direkt vor dem Hotel losfahren. Im Londoner Abendhimmel ging es vorbei am Trafalgar Square, Whitehall, Big Ben und Victoria Street, auf der Kings Road hieß es aufpassen den richtigen Stopp zu erwischen, wir saßen oben im Doppeldecker, aber in der Regel ist es kein Problem. Hinter der Town Hall, dem Rathaus mussten wir aussteigen, danach links in die Oakley Street bis zur Brücke laufen.
Die Albert Bridge ist eine Straßenbrücke, sie verbindet den Stadtteil Chelsea im Stadtbezirk Royal Borough of Kensington and Chelsea auf der Nordseite mit dem Stadtteil Battersea im Stadtbezirk London Borough of Wandsworth auf der Südseite. Die Hängebrücke ist 216 Meter lang und 12,5 Meter breit, die Spannweite der Tragseile beträgt 122 Meter. Über die Brücke, die nach Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha benannt ist, führt die Hauptstraße A3031.
Obwohl das Parlament bereits 1864 die Genehmigung für den Bau erteilt hatte, begannen die Arbeiten erst 1870, um diese mit der Errichtung der Uferstraße zu koordinieren. Die Eröffnung erfolgte am 31. Dezember 1872.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erwies sich die Brücke als zu schwach für die immer schwerer werdenden Fahrzeuge. Als der London County Council beabsichtigte, die Albert Bridge abzureißen, gab es einen riesigen Proteststurm von Denkmalschützern. Diese setzten sich schließlich gegen die Stadtplaner durch. Um die Brücke vor dem Einsturz zu bewahren, verstärkte man 1973 die Fundamente, errichtete eine leichtere Fahrbahn und reduzierte das Maximalgewicht der Fahrzeuge auf zwei Tonnen. Es sind Poller aufgestellt, die nur Fahrzeuge bis zu einer bestimmten Breite das Passieren gestatten. Busse fahre auch nicht über die Brücke.
Man sagt, es wäre die schönste in London beleuchtete Brücke, das kann ich nur bestätigen, einmal bis zur Mitte laufen, Bilder machen und dann liefen wir an der Thames auf dem Chelsea Embankment zurück bis zur Chelsea Bridge. Zwischen beiden Brücken liegt auf der anderen Seite der Thames, der Battersea Park, von dem allerdings bei der Dunkelheit nicht viel zu sehen war. Sicherlich auch ein lohnendes Ausflugsziel. Meine Bekannte lief immer schon meterweit vor mir, währenddessen ich immer noch Bilder machte.
Den gleichen Weg zurück wollte ich nicht nehmen, mit dem Bus 137 fuhren wir bis zur Endstation dem Oxford Circus, eine gut Idee. Vom Oberdeck konnten wir die beleuchtete Oxford Street bewundern. Es war gegen 22.00 Uhr, die meisten großen Geschäfte schlossen jetzt erst. Wenn man hier in der Gegend ist, liegt es nahe der Carnaby Street einen Besuch abzustatten. Wir tranken im Pub „Shakespeares Heat“ jeder ein Pint (3,40 Pound).    Da es warm war, setzten wir uns draußen hin und genossen das.
Danach liefen wir über die Regent Street, Piccadilly Circus, Leicester Square, Covent Garden zurück zum Hotel. Ich liebe diesen Weg, besonders ab Piccadilly Circus, egal wenn man hier lang geht, es herrscht immer Leben, manchmal bin ich schon nach 2.00 Uhr hier gewesen, als ich noch am Piccadilly Circus mein Hotel hatte. Natürlich haben die Läden da auch noch geöffnet. Gut für meine Begleiterin.
Bei TESCO und SPAR wurden noch paar Einkäufe getätigt, ich kaufte mir wieder solche frittierten Kartoffelecken und zwei Büchsen Budweiser. Den Ausklang des Tages genossen wir im Pub „The Coal Hole“ ich beim Bier und sie bei einer heißen Schokolade.

Third Day 13th September Saturday

Für den heutigen Tag gab es folgende Pläne, zuerst wollten wir zum Kensington Palast, danach zum Friedhof Highgate Cemetery und am Abend zum Thames Festival. Es hört sich wieder nach einem anspruchsvollen Plan an. Das Wetter war vorerst etwas trüb und gar nicht so warm. Nachdem Kaffeetrinken und einer Kleinigkeit zum Frühstück ging es los, vorerst bis zur Charing Cross Station. Dort kaufte ich mir bei Upper Crust ein Baguette mit Ei und Tomate, 2.75 Pound als Marschverpflegung. Von hier fuhren wir mit der Linie 9 über Trafalgar Square, Piccadilly Circus, Oxford Circus, Marble Arch, Knighsbridge Royal Albert Hall bis zur Kensington High Street. Das war schon wieder eine kleine Stadtrundfahrt mit vielen Highlights.
Beim Zugang zum Park viel mir auf, dass neben dem Park auch Leute wohnen, hier stehen viele Konsulate und Botschaften, deshalb auch die Bobbys und überall konnte man auch nicht hingehen. Im Park waren schon die ersten Sportler zu finden.
Der Kensington Palace ist leicht u finden. Dieses Schloss, in dem Königin Victoria geboren wurde und ihre Kindheit verbrachte, dienste erstmals 1689 für Wilhelm III. und seine Gemahlin Maria als königliche Residenz. Königin Maria hatte sich im Whitehall - Palast zu „eingeengt“ gefühlt und hielt sich lieber in ihrem neuen Schloss in Kensington auf, mit dessen Umbau Sir Christopher Wren beauftragt wurden, war. Die berühmte Orangerie wurde 1704 unter Königin Anna gebaut, und Königin Karoline, die Gemahlin Georgs II., die sich für den Gartenbau interessierte, führte weitere Neuerungen ein. Heute beherberg das Schloss die feudale Dauerausstellung, die königliche Staatsgewändersammlung und verschiedene schöne Kleider von Diana, Prinzesin von Wales. Ich hatte mir den Palast etwas prunkvoller vorgestellt, drinnen waren wir nicht. Die Spielplätze des Kensington Gardens wurden im Jahre 2000 eröffnet und sind dem Gedenken an die verstorbene Prinzessin Diana gewidmet. Deshalb nennt sich das ganze „The Diana, Princes of Wales Memorial Playground“, insgesamt ein schöner Park, aber ganz durchqueren konnten wir ihn nicht sonst wären wir im Hyde Park angekommen und das war nicht mein Plan, der war der Friedhof Highgate Cemetery, ich wollte das Grab von Karl Marx besuchen, ob wir es finden werden, ist eine andere Sache.
An der Bayswater Road suchten wir die Bushaltestelle der Linie 390 und fuhren mit dem Bus bis Archway in über die Bezirke Islington und Holloway, auch einmal interessant so weit rauszufahren. Nachdem wir ausgestiegen sind, kaufte ich in einer Post Briefmarken.
Danach galt es den Weg zu finden, in meinem Reiseführer von Time Out „ London Walks“ Volume 1 gab es einen Spaziergang unter dem Titel „One Summer’s Morning“, der enthielt als Teil den Weg zum Friedhof. Wir mussten zunächst die Highgate Hill entlang. Wie der Name Hill schon sagt, es ging unheimlich steil empor. Laut Karte und Wegbeschreibung mussten wir irgendwo links in den Waterloo Park abbiegen. Es war wieder kein Londonwetter, die Sonne brannte nämlich wieder. Hier oben war ich mir schon nicht mehr sicher, ob ich den Weg jemals finden werde, denn ein Schild war nicht zu sehen und mein Stadtplan half mir nicht wirklich weiter.
Gerade als ich am verzweifel war kam ein junger Mann vorbei, er sah vermutlich mein hilfsloses Gesicht und fragte mich, ob ich zum Highgate Cemetery an das Grab von Karl Marx will. Scheinbar stehen hier öfters hilfslose Leute.
Er legte ein ziemliches Tempo vor und lief mit uns durch den Park, bis wir vor dem Eingang des Friedhofs standen. Den Weg durch den Park hätte ich nie gefunden, vielleicht über einen großen Umweg. Er bot sich noch an uns bis an das Grab zu begleiten, das fand ich sehr nett.
Auf dem Friedhof muss man Eintritt bezahlen, 5.30 Pound für 2 Personen.
Der Weg schlängelte sich an vielen alten Gräbern vorbei, die teilweise an steilen Hängen lagen, teilweise sah es ziemlich wüst aus, vollkommen anders als auf deutschen Friedhöfen.
Am Grab angekommen überraschte es mich, dass wir nicht die einigsten waren. Einige Japaner hatten sich eingefunden und verneigten sich vor dem Grab von Karl Marx.
Das Grab liegt auf dem östlichen Gräberfeld, der hier am 17. März 1883 bestattet wurde. Sein ursprünglich bescheidenes Grabmal wurde 1954 durch die „Communist Party of Great Britain“ erneuert. Es zeigt eine Porträtbüste von Laurence Bradshaw und die Worte „WORKERS OF ALL LANDS UNITE“ aus dem Kommunistischen Manifest und den Ausspruch von Friedrich Engels „THE PHILOSOPHERS HAVE ONLY INTERPRETED THE WORLD IN VARIOUS WAYS - THE POINT HOWEVER IS TO CHANGE IT”.
In den 1970er Jahren gab es den vergeblichen Versuch, das Monument mit einer selbstgebauten Bombe zu zerstören.
Sein Grab machte einen ordentlichen Eindruck und sah schon sehr monumental aus, für mich war es schon ein Highlight hier sein, vielleicht wird er ja noch einmal ganz aktuell.
Highgate Cemetery im Norden Londons wurde 1839 eröffnet, neben Karl Marx liegen hier noch andere berühmte Persönlichkeinten.
Auf dem Rückweg durch den Park hatten wir kleinere Probleme den Weg zurückzufinden, runter lief es sich viel besser. An der Station Archway stiegen wir wieder in den Bus der Linie 390 und fuhren bis zur Euston Station.
In Vorbereitung der geplanten Fahrt nach Liverpool am Montag wollte ich mich um den Zug und den Fahrpreis kümmern.
Wir waren unentschlossen, der Preis von über 60 Pound für Hin - und Rückfahrt schockte uns schon etwas, im Internet sah das alles viel billiger aus, da kostete es nur 40 Pound. Aber mit den Buchungen für den Automaten am Bahnhof kannte ich mich „noch“ nicht aus. Man konnte zwar in Deutschland buchen, man muss angeben, wo man die Karte holen will, bekommt dann eine Bestätigung per Mail zugesandt. Die dort enthaltene Code Nummer, muss man am Fahrkartenautomaten gemeinsam mit der Visakarte eingeben und bekommt die Fahrkarte. So soll es ein, wenn ich das richtig verstanden habe.
Zur Stärkung und um die Bedenkzeit zu nutzen, leisteten wir uns wieder paar frittierte Kartoffelecken.    Auch das Vorsprechen am Info Schalter und am Fahrkatenschalter machte uns nicht wirklich schlauer. Die Fahrkarten hätten jedenfalls heute genau soviel wie am Montag gekostet. Man musste nur eine halbe Stunde vorher da sein. Wir verlängerten die Bedenkzeit bis Montag früh.
Von Euston Station sind wir mit dem Bus 68 bis nach Holborn gefahren, dort ausgestiegen und wieder über Covent Garden zum Hotel zurück. Noch einmal durch die Jubilee Market Hall gelaufen. Danach mussten wir schon wieder Geld umtauschen, für 100 Euro bekamen wir in der Wechselstelle am Strand 78 Pound. Ich trank noch ein Bier im Pub „The Goal Hole“, um 17 Uhr waren wieder im Hotel.
Etwas später ging es wieder los, heute wollten wir das Thames Festival unsicher machen, zuvor holte ich mir im Pub „Princess of Wales“ einen Stempel für das „Ale Trail“, in der 27 Villiers Street, 5 Minuten vom Hotel entfernt. Dort wollte ich schon immer einmal ein Pint trinken, denn wenn man außen von der Station Charing Cross zur Tube Station Embankment geht, hat man einen wunderschönen Blick von oben auf den Pub.
Mir tat es etwas leid, dass ich immer nur alleine etwas getrunken habe, aber in London bin ich nun einmal ein Biertrinker, man wäre auch blöd wenn nicht. „Prost!“
Von der Tube Station Embankment geht die Fußgängerbrücke „Golden Jubilee Bridge“ über die Thames, direkt neben der Hungerford Rail Bridge. Wir kamen gerade noch rechtzeitig um die letzten Boote des „Great River Race“ zu sehen, das zwischen der Westminter & Tower Bridge stattfand. Wir haben sogar einen Rettungseinsatz erlebt, als eines der Boot kenterte. Na ja, es ist mehr Spaß als Ernst, aber ich finde es Klasse, dass sich die Engländer nicht so „bierernst“ finden.
Wir hatten den Plan vom „The Mayor’s Thames Festival“ durch meinen Newsletter, aber direkt an den vielfältigen und bestimmt interessanten Veranstaltungen teilzunehmen, da fehle einfach die Zeit, schade eigentlich.
Auf der andern Seite der Thames stürzten wir uns in die Menschenmassen. Ich brauchte zunächst eine Toilette, die fand ich in der Royal Festival Hall. Solche zentralen Punkte muss man einfach kennen. Im Erdgeschoss standen die Leute an, aber im 1. Stock war die Toilette leer. Nun konnte es losgehen, jeder achtete mit einem Auge auf den anderen, damit wir uns nicht verlieren.
Zwischen der Golden Jubilee Bridge und der Hay, s Galleria waren viele Stände und Bühnen aufgebaut, an denen es mannigfaltige Speisen und Getränke gab. Meist ausländische Sachen, nicht für mich, wir wollten irgendwo Fish and Ships essen, wo dazu später.
Was es sonst nicht gab, heute konnte man an die Thames gehen, es war Ebbe. Ein Stück liefen wir am Ufer lang, aber es ist ein schmutziger Fluss.
Am Pub „The Horniman At Hay’s“ der sich zwischen London Bridge und Tower Bridge befindet, kehrten wir ein. Einer meiner Lieblingspubs direkt an der Thames, hier herrscht immer Betrieb, besonders am Freitagnachmittag, wenn London das Wochenende einläutet.
Hier im Pub wolle ich mir den letzten Stempel holen und das T - Shirt. Wir hatten die Wahl, zwischen Upstair oder Downstair, es gibt einen Unterschied, oben wird man bedient und es ist auch etwas teurer. Wir leisten uns eine Bedienung, jeder trank ein Pint und es gab „Fish and Ships“, leider waren die T - Shirts nicht vorrätig. Um es gleich vorwegzunehmen, es gab in keinem Pub welche, es wird doch nicht nur zur Umsatzsteigerung gedient haben.
Es war ein wirklich gutes Mahl, die Bezahlung ist gewöhnungsbedürftig, man bekommt die Rechnung an den Tisch gebracht, sie befindet sich in einer kleinen Mappe. Damit geht man an ein Schalterfenster und bezahlt. Der Aufschlag für die Bedienung kostete 2,50 Pound.
Zurück liefen wir über die London Bridge bis zur Tube Station Monument, eigentlich wollten wir mit dem Bus bis zum Hotel zurückfahren.
Jetzt kam eine Fehlleitsung meinerseits, ich wollte mit dem Bus 15 zum Strand fahren. Die Haltestelle befand sich in der Eastcheap. Dort wurde mir wieder der Linksverkehr zum Verhängnis. Wir stiegen zwar in den richtigen Bus, aber in die falsche Richtung, nach Blackwell statt nach Paddington. Einige Zeit später merkte ich das auch, kurz vor der Station Limehouse verließen wir den Bus. Hier draußen waren wir weit weg vom Zentrum und es dauere ewig, bis ein Bus zurückfuhr. Wir waren froh, als endlich einer kam. Der fuhr aber nicht weit, an der Algate Bus Station, blieb er stehen und der Fahrer machte den Motor und das Licht aus. Selbst die Engländer konnten sich keinen Reim darauf machen. Wir stiegen wie alle anderen aus.
Hier hätten wir mit der District Lines zur Station Embankment fahren können, gerade als wir uns dazu entschlossen, wurde es im Bus wieder hell und der Motor lief wieder. Der gleiche Fahrer, aber wir mussten noch einmal bezahlen.
Nun konnte eigentlich nichts mehr passieren, oben sitzend genossen wir die Rückfahrt über den Tower of London, St Paul’s Cathedral, Fleet Street, Aldwych, Strand. Hier angekommen gingen wir sofort ins Hotel, ein Bier hatte ich noch vom Vortag.
Ein Tag mit vielen Eindrücken ging zu Ende.

Forth Day 14th September Sunday

Heute Sonntag, ein etwas ruhiger Tag stand uns bevor, die Highlights sind zweifellos der Night Carnival und das Fireworks. Beides erst am Abend statt.
Genau um 9.12 Uhr kaufte ich mir bei UPPER CRUST ein Croissant, als Frühstück musste das genügen. Von Charing Cross liefen wir über Trafalgar Square und Whitehall zur Changing of the Guard, ein Schauspiel, was man nicht versäumen sollte. Ich habe mir das schon mehrmals angesehen und bin immer wieder beeindruckt.
Danach liefen wir durch den St James Park in Richtung Buckingham Palace, ein sehr schöner Park mit kleine Wasserläufen, Liegestühlen und vielen einladenden Bänken. Vor dem Palast war ein gewaltiger Menschenauflauf, den ich so auch noch nicht gesehen habe.
Das Wetter war wieder gar nicht „londonmäßig“ es schien die Sonne und es war warm. Wir blieben erst einmal hier stehen und checkten die Lage. Die große Wachablösung mit allem Drum und Dran sollte erfolgen. Eine Menge Bobbys versuchten die Leute auf Vordermann zu bringen.
Man hatte die Möglichkeit, sich entweder an den Zaun vor dem Palast zu stellen, oder an die Straße vor dem Palast. Dazwischen musste ein Durchgang bleiben, auf dem penibel geachtet wurde. Immer wieder gab es scharfe Kommandos.
Am Victoria Monument vor dem Palast hatten sich auf den Stufen ebenfalls viele Zuschauer niedergelassen. Es wurde peinlich darauf geachtet, das niemand aus der Menge ragte, es durften keine Leute auf den Schultern sitzen, das Ganze schien mir schon etwas penetrant, aber so sind die Briten eben.
Dann kam die Ablösung, das Warten hatte sich gelohnt, aber bis die wieder rauskamen, haben wir nicht gewartet. Wir sind durch den Green Park zum Piccadilly gelaufen. Der Gang durch den Park tat gut, die Schatten der Bäume spendeten wohltuenden Schatten.
Piccadilly ist die Hauptverkehrsader des Westend. Ihren Namen verdankt die ehemalige Portugal Street den Halskrausen (pickadills), die im 17. Jahrhundert Mode waren.
Was ich noch nie geschafft habe, heute durchliefen wir die vornehme Burlington Arcade, die Geschäfte hatten zwar geschlossen, aber der uniformierte Wächter war da.
Burlington ist eine der vier berühmten Arcades aus dem 19. Jahrhundert mit kleinen Läden, die traditionelle britische Luxusartikel verkaufen. Sie wurde 1819 für Lord Caventish gebaut, um Passanten daran zu hindern, Abfall in seine Garten zu werfen.
Auf Anstand wird auch heute noch geachtet, die uniformierten Wächter sorgen dafür, dass die noble Atmosphäre nicht getrübt wird: Sie sind dazu befugt, jeden des Hauses zu verweisen, der sich unangemessen verhält. Tatsächlich aber machen sie von ihren Rechten kaum noch Gebrauch.
Sind die Menschen etwa vernünftiger geworden.
Von der nicht weit entfernten Regent Street ging es mit dem Bus zum nächsten Programmpunkt, dem Petticoat Lane Market. Der befindet sich unweit von der Liverpool Street Station. Da das Busfahren in London billiger ist, als die Tube und man  auch mehr sieht, fuhren wir mit dem Bus Linie 23. Wieder übe die bekannten Straßen und Plätze. Piccadilly Circus, Trafalgar Square, St Paul’s, Mansion House und Bank. Am unserem Hotel sind wir auch vorbeigekommen.
Am Bahnhof Liverpool Street war es Zeit etwas zu essen, mir reichte ein Baguette mit Ei und Tomate.
Danach liefen wir in Richtung Markt, heute hatte ich damit keine Probleme ihn zu finden, aber vor einem Jahr habe ich suchen müssen. Der Markt wird von meist schwarzen Mitbürgern besucht. Da hieß es sich durchsetzten, an einem Stand gab es langärmelige gestreifte Hemden, für 2 Pound das Stück. In meiner Größe waren nicht mehr so viele da. Ich wollte ein blau/weiß gestreiftes haben. Eine recht korpulente „Negermammi“ hatte sich gleich mehrere unter den Arm geklemmt und wühlte immer noch in dem Berg herum. Ich versuchte ihr eins wegzuziehen, da erntete ich aber einen bösen Blick. Wenn ich mich mit der angelegt hätte, ich weiß nicht ob ich das unbeschadete überstand. Ich fand schließlich noch eins und freute mich so sehr, dass ich in den dortigen Pub einkehrte. Den kannte ich auch schon. Meine Bekannte durchforstete den Markt derweil nach Souvenirs. Später holte sich mich im Pub ab.
Danach fuhren wir zurück zum Hotel, im House of Gifts am Strand, kaufte ich mir eine Telefonzelle und einen Briefkasten als Mitbringsel.
Jetzt war Pause angesagt, später liefen wir noch einmal bis zum Covent Garden, dort machte DTK eine Werbeaktion für Blu - ray Disc. Wir mussten uns anstellen, danach betrat man einen Container dort wurde und die Genialität der Disc vorgeführt. Am Ausgang bekam man eine große Plastiktasche mit Werbematerial, ein großes Notizbuch und ein Badehandtuch. Ja wenn es was umsonst gibt, stellt man sich die 20 Minuten auch im Ausland an. Noch einmal ins Hotel zurück
Etwas später liefen wir zum Victoria Embankment, es sind nur paar Minuten vom Hotel, obwohl erst kurz nach 18.00 Uhr war, haben wir vom „Night Carnival“ nur noch das Ende erwischt. Sodass wir von den 2000 Mitwirkenden nicht sehr viele gesehen haben. Auf die andre Seite der Thames zu gehen hatten wir keine Lust.
Das Feuerwerk begann erst um 9.45 Uhr, solange konnten wir hier nicht warten und etwas Frisch wurde es auch. Im Hotel zogen wir etwas wärmeres an. Anschließend besuchte ich den Pub „The Coal Hole“, vielleicht sind T - Shirts eingetroffen. Na ja trank ich eben mein Pint so.
Bevor wir uns zum Feuerwerk begaben, machten wir noch einen Einkauf bei SPAR, ich kaufte Bier und Chips, das restliche halbe Baguette lag noch auf dem Zimmer.
Nun wurde es Zeit, dass wir uns einen günstigen Platz an der Thames suchten, es war noch nicht sehr voll. Im Prospekt stand, dass es von zwei Kähnen abgeschossen wird, die zwischen Waterloo und Blackfriars Bridge standen. Da es dunkel war, konnten wir die nicht sehen. Nach der Waterloo Bridge postierten wir uns, es wurde immer voller. Die allgegenwärtigen Bobbys sorgten für Ordnung. Die Leute, die sich auf gefährliche Positionen begaben, wurde vertrieben.
Natürlich begann es nicht pünktlich, aber was wir dann ca. 20 Minuten zu sehen bekamen, war eindrucksvoll. Ich habe mehr durch den Sucher der Kamera geguckt und viele Bilder gemacht. Die Hauptattraktion war damit abgearbeitet.
Beeindruckt liefen wir ins Hotel zurück, von der Waterloo, ebenfalls nur paar Minuten entfernt. Der Plan für den nächsten Tag stand nun auch fest, wir fahren nach Liverpool.

Fifth Day 15th September Monday

Zum Frühstück gab es Kaffee und ich hatte noch ein Kuchenstück, so ein rundes Teil, was ich mir bei TESCO am gestrigen Tag gekauft habe. Das Wetter wird wohl heute etwas englischer sein, ich fuhr trotzdem nur mit der Strickjacke. Mit dem Bus 91 fuhren wir direkt bis zur Euston Station. Das ist das Gute am Hotel, man kommt fast überall direkt hin.
Unser Zug fuhr 9.17 Uhr ab, wir hatten genug Zeit, ich kaufte die Fahrkarten mit der VISA Karte pro Person 62.60 Pound. Nicht gerade Billig, aber Liverpool, muss sein. Der Zug war von Virgin Trains, vergleichbar mit unseren ICE - Zügen.
Noch schnell die Reiseverpflegung bei Upper Crust gekauft und dann wurde der Zug schon bereitgestellt.
Euston ist einer der Hauptbahnhöfe von London. Er liegt im Stadtbezirk London Borough of Camden, unmittelbar nördlich des Stadtzentrums sowie in der Travelcard-Tarifzone 1. Der Kopfbahnhof ist Ausgangspunkt der Züge auf der West Coast Main Line nach Birmingham, Manchester, Liverpool, Holyhead und Glasgow sowie zahlreicher Vorortszüge. Bahngesellschaften, die Euston anfahren, sind London Midland, Virgin Trains und London Overground; darüber hinaus verkehren ab hier die Nachtreisezüge von First ScotRail nach Schottland. Der Bahnhof wurde im Jahr von ca. 27.000 Millionen Fahrgästen genutzt.
Unterhalb des Bahnhofs befindet sich die U-Bahn-Station Euston, ein bedeutender Knotenpunkt der London Underground. Eine weitere U-Bahn-Station ist Euston Square, rund 250 Meter entfernt.
Das moderne Gebäude ist ein typischer Vertreter der Architektur der 1960er Jahre. Es ist ein langes, flaches und nüchternes Betongebäude mit einer 197 Meter breiten Vorderfront. An den zwei Ecken der Vorderfront ragen Bürotürme in die Höhe, in denen die Verwaltung von Network Rail untergebracht ist. Der Bahnhof besitzt eine einzige riesige Halle mit zahlreichen Läden und Verpflegungsmöglichkeiten. Dahinter befindet sich eine kahl wirkende Abstellhalle. Ein paar Überreste des alten, 1962 abgerissenen Bahnhofs sind zwar erhalten geblieben, können aber die einstige Pracht nicht einmal ansatzweise andeuten. Im Gegensatz zum Originalgebäude liegt der heutige Bahnhof etwas zurückversetzt und ist von der Straße aus kaum zu erkennen. Am Eingang befindet sich eine von Eduardo Paolozzi geschaffene Statue, die an den deutschen Theaterregisseur Erwin Piscator erinnert.
Euston wird in weiten Kreisen als hässlichster und unangenehmster Hauptbahnhof Londons betrachtet. Die dunklen Rampen, welche die Fahrgäste von der Bahnhofshalle aus runter zu den Bahnsteigen passieren müssen, wirken einengend. Der vollständig zubetonierte Platz vor dem Eingang ist ein Treffpunkt für Bettler und Obdachlose. Der Bahnhof besitzt 18 Gleise. Die Gleise 8 bis 11 werden ausschließlich von Silverlink-Zügen genutzt, aus diesem Grund sind die entsprechenden Bahnsteige nur durch automatische Fahrscheinsperren zu erreichen. Ein Bahnsteig ist länger als die anderen, um die aus 16 Wagen bestehenden Caledonian Sleeper-Nachtreisezüge aufnehmen zu können.
Euston Arch, der ehemalige Eingang zum Bahnhof, ca. 1851Trotz seines heutigen tristen Aussehens ist Euston der zweitälteste Hauptbahnhof Londons und der älteste, von dem aus Schnellzüge zu anderen Großstädten verkehrten. Der ursprüngliche Bahnhof wurde am 20. Juli 1837 als Endpunkt der von Robert Stephenson gebauten London and Birmingham Railway eröffnet. Er war vom bekannten Architekten Philip Hardwick entworfen worden, daran angebaut war eine 61 Meter lange Abstellhalle für Züge. Zu Beginn gab es nur zwei Bahnsteige, einen für ankommende und einen für abfahrende Züge. Hardwick baute vor der Halle einen 22 Meter hohen Portikus mit dorischen Säulen, der unter dem Namen Euston Arch große Bekanntheit erlangte.
Stephensons ursprüngliche Pläne sahen vor, die Strecke so zu bauen, dass sie an jener Stelle endete, wo heute der Bahnhof King’s Cross steht. Nach heftigen Protesten zahlreicher Grundstücksbesitzer änderte er die Streckenführung in Richtung Euston. Bis 1844 mussten die Züge mit Kabeln auf den Hügel bei Camden Town gezogen werden, da die Dampflokomotiven zu Beginn noch nicht genügend Kraft für den Aufstieg erzeugen konnten.
In den folgenden Jahren musste der Bahnhof ständig erweitert werden, um das stetig steigende Verkehrsaufkommen bewältigen zu können. So wurde 1849 die Great Hall („Große Halle“) eröffnet, im klassizistischen Stil von Philip Charles Hardwick, Hardwicks Sohn, entworfen. Die Halle war 38,1 Meter lang, 18,6 Meter breit und 18,9 Meter hoch, mit einer Kassettendecke und einer Treppe, die zu einem Bürotrakt hinauf führte. Der alte Bahnhof lag einige Dutzend Meter weiter von der Euston Road entfernt als der heutige, an der damaligen Drummond Street. Eine kurze Straße führte vom Euston Square zum Portikus, sie war von zwei Hotels namens Euston Hotel und Victoria Hotel flankiert.
Der Bahnhof und die dazu gehörende Bahnstrecke waren im Laufe der im Besitz verschiedener Gesellschaften; von 1846 bis 1922 die London and North Western Railway, von 1923 bis 1947 die London, Midland and Scottish Railway, von 1947 bis 1994 British Rail. Seit der Reprivatisierung der britischen Eisenbahnen waren zwei verschiedene Infrastrukturgesellschaften zuständig, von 1994 bis 2001 Railtrack, seit 2001 Network Rail.
Zu Beginn der 1960er Jahre kamen die Verantwortlichen zum Schluss, dass der alte Bahnhof den Anforderungen nicht mehr genüge und ersetzt werden müsse. Trotz heftiger Proteste in der Öffentlichkeit wurde das alte Gebäude 1962 mitsamt der Euston Arch abgerissen und durch ein neues, im Jahr 1968 eröffnetes Gebäude ersetzt. Der Verlust des alten Gebäudes führte bei den britischen Denkmalschutzorganisationen zu einen Kurswechsel: Zuvor hatten sie sich lediglich mit aristokratischen Palästen, pittoresken ländlichen Gebäuden und unberührten Landschaften beschäftigt. Der Abriss des alten Bahnhofs gilt als eine der schlimmsten städtebaulichen Sünden überhaupt.
Großen Sachschaden richtete eine Bombe der IRA an, die am 10. September 1973 am 13.10 Uhr gezündet wurde. Acht Personen wurden verletzt. Drei Minuten zuvor hatte die Metropolitan Police eine telefonische Warnung erhalten, doch das Gebäude konnte nicht rasch genug geräumt werden.
Am 5. April 2007 gab British Land bekannt, dass sie die Ausschreibung für den Neubau des Bahnhofs gewonnen habe. Die Baukosten betragen voraussichtlich 250 Millionen Pfund. Die Anzahl der Gleise wird von 18 auf 21 erhöht, außerdem soll ein Fußgängertunnel zur U-Bahn-Station Euston Square gebaut werden.
Da wir zeitig da waren, gab es genügend leere Plätze, wir suchten uns einen genehmen, ich freute mich schon auf den Tee. Der Zug wurde nun zusehends voller, viele Reisenden schauten auf die kleinen Schilder über den Sitzen. Bei uns waren die auch, bis wir es erkannten, die Plätz waren ab Milton Keynes Central reserviert. Das ist übrigens der Link zum Flughafen Luton. In unserem Wagen gab es keine Plätze mehr die nicht reserviert waren. Wir hatten zwei Alternativen, einfach sitzenbleiben oder einen anderen Platz im vorderen Teil des Zuges suchen. Der Zug fuhr schon und der Servicewagen rollte durch die Gänge. Mir war die ganze Sache zu heiß, ich beschloss einen anderen Platz zu suchen, dabei musste ich an dem Servicewagen vorbei, was nur bei den Wagenübergängen möglich war. Ich fand keinen freien Platz mehr und kam mir schon richtig blöd vor. Im ersten Wagen waren noch zwei Plätze. Ich drapierte meine Jacke auf beide Plätze und lief wieder durch den ganzen Zug zurück um meine Begleiterin zu holen. Dann noch einmal zurück, nach dem wir uns erholt haben, kam der Service und ich konnte mir den langersehnten kaufen.
Ich glaube die Aktion war nicht notwendig, denn in Milton Keynes Central, stiegen schon wieder Leute aus. Na ja egal.
Pünktlich 11.50 Uhr fuhren wir in Liverpool Lime Street ein, es war trüb, aber noch regnete es nicht.
Nun musste ich mich erst einmal orientieren, der erste Anlaufpunkt sollten die Albert Docks sein. Der Weg war gut ausgeschildert und in ca. 15 Minuten waren wir dort.
Die großen Lagerhäuser galten zum Zeitpunkt ihres Baus 1846 als äußerst fortschrittlich: Die Fracht wurde von den Schiffen mit hydraulischen Kränen direkt ins Lager gehoben. Die Bauten aus Backstein und Gusseisen konnten nicht so schnell in Brand geraten wie die Vorläufer aus Holz. Die Anlagen waren in den 60ziger Jahren wenig in Betrieb und stark heruntergekommen. Die Gegend galt als verrufen. Erst 1981 wurde mit der Sanierung begonnen, heute befinden sich hier gleich vier großartige Museen: neben dem Beatles Museum die Tate Liverpool, das neue International Slavery Museum sowie das Maritime Museum. Außerdem eine Vielzahl an Geschäften, Restaurants, Cafés und Bars und sehr beliebte Büros und Wohnungen.
Ich habe mir als Erstes das Mersyside Maritime Museum angesehen, dabei wollte ich mir die Informationen einholen, wo sich das Mersey Ferry Terminal befindet. Es war nicht hier in den Albert Docks, sondern noch gute 15 Minuten Fußweg entfernt.
Das habe ich mir unbedingt vorgenommen, die Rundfahrt mit Mersey Ferries zu machen.    Denn nirgendwo kann man besser den ehemaligen Reichtum, die Pracht der vergangenen Zeiten erahnen als auf der Fähre, auf der nachwievor der Song „Ferry, Cross the Mersey“ von Gerry and The Pacemaker erklingt und man noch paar Informationen über die Geschichte der Stadt erhält.
Meine Begleiterin hatte keine Lust mitzufahren, sie wollte lieber am Albert Dock Shoppen gehen. Ideales Wetter zum Bootfahren war es sowieso nicht gewesen. Wir vereinbarten eine Zeit und den Treffpunkt im Dock. Hier konnte eigentlich nichts schiefgehen. Ich lief zum Terminal und informierte mich im aufgestellten Container über Zeit und Preise. Es kostete 5.30 Pound, trotzdem hatte ich ein Problem. Die nächste River Explorer Tour ist erst 2.00pm, wir hatten uns schon gegen 14.30 verabredet. Warum nicht, komme ich eben etwas später, Plan ist Plan.
Die Passagiere konnten schon auf das Terminal gehen, eine einzige Baustelle hier, da wird betoniert und gepflastert, was das Zeug hält
Als das Schiff anlegte, es war ein kleines Schiff und es schaukelte kräftig hin und her und auf und nieder. Der Kapitän begrüßte uns und schon erklang „Ferry, Cross the Mersey“.    Die Rundreise dauert 50 Minuten, die Fähre legt zuerst in Seacombe an. Dann geht es weiter nach Woodside nahe Birkenhaed. Die Fahrt bietet die beste Möglichkeit, die berühmte Skyline Liverpool zu betrachten, im Zentrum die „Drei Granzien“ die Reederei Cunard, das Gebäude der Hafenbehörde (Port of Liverpool Building) und das Royal Liver Building mit dem Markenzeichen der Stadt, den riesigen Liver Birds auf dem Dach.
Über die Vögel ranken sich unterschiedlichste Legenden. Eine besagt, dass ein Vogel auf Land und der andere auf See schaut, um die Stadt nach allen Seiten zu beschützen. Eine andere, dass derjenige, der auf die See schaut, ein weiblicher Vogel ist und auf seinen Liebsten wartet.
Trotz des miesen Wetters ein Erlebnis, 14.50pm legten wir wieder an. Ich kam ziemlich verspätet in den Albert Docks an, meine Bekannte war vorerst nicht zu sehen. Ich holte mir in einem Café selbigen und dazu konnte ich mir noch ein Stück Kuchen aussuchen. Etwas später erschein meine Bekannte und hatte alle ihre Einkäufe erledigt.
Nun waren noch fast 3 Stunden Zeit um uns mit Liverpool vertraut zu machen, jetzt ging es auf zum Cavern Walk, der direkt in der Mathew Street liegt. Hier sind natürlich die Beatles in jedem Laden präsent.
Gleich an der Ecke ist das „Hard Days Night Hotel“ mit seiner Beatles Galerie, die man auch begutachten kann. Die Hauptattraktion ist der „The Cavern Pub“ davor steht die Lennon Statue, vor dem Pub, der sogenannte „The Cavern Wall of Fame“ besteht aus einer Ziegelwand, wo alle Bands oder Sänger/ Sängerinne eingemeißelt die auf der Bühne im Club gespielt haben. Die Beatles haben hier von Januar 1961 bis Februar 1962 fast 300 Auftritte gehabt. Vom Club selbst war ich beeindruckt, die feuchten Kellergewölbe und die kleine Bühne, irgendwie schien die Zeit hier stillzustehen. Mehr Zeit war nicht, vielleicht muss ich hier doch noch einmal hin.
Direkt gegenüber im Cavern Walk befindet sich der Beatles Supersore „From Me To You“, in dem habe ich mir einen Anstecker vom Cavern Club und ein Kühlschrankmagneten von der Mathew Street gekauft.
Danach ging es zurück in Richtung Lime Street Station, vorbei am St John’s Shopping Centre, aber zum Shopping hatte keiner von uns beiden mehr Lust.
Im Bahnhof haben wir einen Imbiss zu uns genommen, vielleicht war es bei mir wieder ein Baguette, ich weiß es nicht mehr genau.
Als wir ankamen, fuhr gerade der verspätet Zug von 17.15 Uhr nach London ab, aber zum hetzen war mir nicht zumute, ich wollte die Bahnhofatmosphäre noch etwas genießen.
Hier befand sich ein Pub „Coopers Bar“ von dort hatte man einen schönen Blick über den Bahnhof, weil der Pub im ersten Stock war und sogar eine Terrasse hatte. Ein Pint Stelle dazu und die Welt war für mich in Ordnung.
Unser Zug fuhr pünktlich um 18.15 Uhr ab und traf mit etwas Verspätung in London um 21.10 Uhr ein.
Er war nicht voll, wir hatten ein Viererabteil, dessen Plätze nicht reserviert waren, das passiert mir nur einmal. Der Service Mann glänzte mit Unfreundlichkeit, mir einen Tee zu verkaufen, war ihm wohl zu aufwendig. Ich sollte mir einen im Office holen, was ich natürlich nicht tat.
Es gab noch eine Feststellung auf der Hinfahrt, unser Wagen war gekennzeichnet als Quiet Zone, hier durfte nicht mit dem Handy telefoniert werden, das fand ich eine sehr gute Idee.
In London angekommen fuhren wir mit der Tube Northernline bis zum Leicester Square, von dort liefen wir zurück bis zum Hotel. Die Souvenirläden wurden ein letztes Mal abgelaufen. Bei TESCO Verpflegung gefasst und im Pub „The Goal Hole“ trank ich mein letztes Bier.

Sixt Day 16th September Tuesday

Heute ging es zurück nach Berlin, wir mussten gegen 11.00 Uhr in Luton sein. Der Bus fuhr von der Buckingham Palace Road ab, hinter der der Victoria Street Station, 9.20 Uhr hatten wir im Internet gebucht.
Wenn wir im Hotel gegen 8.30 auschecken, sollten wir keine Problem haben. Mein Trolley hatte etwas mehr Gewicht, aber nicht viel. Am schwersten sind meine Prospekte die ich überall mitnehme.
Ich musste das Hotel noch bezahlen, 508,08 Pound, ob das Richtig war, oder hätte ich lieber in Euro bezahlen sollen. Ich weiß es nicht.
Mit dem Bus 11 fuhren wir die paar Stationen bis zur Victoria Street, Marschverpflegung eingekauft (das Übliche), noch einmal auf die Toilette.
Mit dem Fahrplan nimmt es easyBus nicht so genau, einer fuhr gerade los, sodass wir die Ersten waren.
Dann kam ein Bus, als Fahrerin eine korpulente schwarze Frau. Ich habe die Trolleys selber n die Luke gestellt, der Bus wurde ziemlich voll und bevor wir aus London raus waren, alle Haltestellen angefahren, die Gepäckstücke verladen waren, dauerte es. Zum Schluss fuhr sie noch über die Stadt Luton um noch jemand einzuladen, das habe ich ja noch nie erlebt.
Ich hatte noch ein Problem, meine Postkarten die ich im Zug geschrieben hatte, waren immer noch nicht im Briefkasten, zum Glück war am Airport einer.
Etwas verspätet checkten wir ein, jetzt kam die Bewährungsprobe für mein Zertifikat vom Vorsorgesamt. ES gab auch hier keine Probleme ich bekam und meine Bekannte bekam die Boarding Group „SA“. Die Sicherheitskontrolle war eher lasch, bald saß ich an der Est Bar am Flughafen und trank mein letztes, abschließendes Pint. Danach drehten wir noch eine Runde durch die Shops und schon wurde unser Flieger für das Boarding aufgerufen.
Wir wurden in die entsprechende Reihe einsortiert, Sitzplätze gibt es hier so gut wie keine. Nicht sehr freundlich wurden wir darauf hingewiesen, dass wir erst nach der „Speedy Boarding Gruppe“ losgehen dürfen. Haben wir ja auch gemacht und hatten auch einen annehmbaren Platz bekommen. Ich trank mein Bordgetränk, einen Whisky, damit war die Reise fast zu Ende.
Meine Reisebegleiterin habe ich noch nach Hause gefahren, das war auch das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe. Es waren wohl nicht nur während der Reise zu große Interessenunterschiede.
Trotzdem war es wieder einen schöne, anspruchsvolle und mit vielen neuen Eindrücken behaftete Reise. Dabei wurden auch neue Gedanken geboren.